Produktentwicklung in der Kreislaufwirtschaft. Nachbericht: 8. Treffen der Austauschplattform zirkuläre B2B Elektronik

14.05.2025 

Die Austauschplattform „Zirkuläre B2B Elektronik“ war am 14. Mai 2025 für ihr achtes Treffen zu Gast bei der HANNING ELEKTRO-WERKE GmbH & Co. KG in Oerlinghausen. 22 Vertreterinnen und Vertreter von Herstellern, Entsorgern, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Netzwerken nahmen teil und diskutierten über Produktentwicklung in der Kreislaufwirtschaft.

Die HANNING ELEKTRO-WERKE sind seit 75 Jahren auf die Entwicklung und Produktion kundenspezifischer Antriebssysteme und -komponenten spezialisiert. Das Spektrum reicht von Wechsel- und Drehstrommotoren über Linearantriebe, Frequenzumrichter und Lüfterantriebe bis hin zu Entleerungs- und Umwälzpumpen. Fünf hochspezialisierte Produktsparten bieten Lösungen für eine Vielzahl von weltweiten Anwendungen und Branchen. Der HANNING Produktionsverbund, zu dem die HANNING ELEKTRO-WERKE gehören, umfasst rund 1.500 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an vier Standorten in Deutschland, Rumänien und Indien.

Ralf de la Haye, Entwicklungsleiter Industrieantriebe und Thomas Henke Zentralbereichsleiter Elektronik bei HANNING gaben einen Einblick zum Thema „Ökodesign-Energieeffizienz von Motoren und Antriebssystemen“. Hier werden bereits KI-Lösungen eingesetzt, um für spezifische Anforderungen die besten Lösungen zu finden. Dabei bestehen Spannungsfelder zwischen Energieeffizienz und Zuverlässigkeit. Mit Blick auf die zukünftigen Anforderungen des Digitalen Produktpasses (DPP) werden Datenerhebung und -aggregation zunehmend wichtiger.

Viele Hersteller betrachten ihr Produkt immer noch lediglich bis zum Verlassen des Werkstores und haben keine oder nur sehr wenige Informationen, was in der Nutzungsdauer bzw. am Lebensende des Produktes passiert. Ein Ankerpunkt können regelmäßige Wartungen oder Reklamationen sein, um neue Services wie z.B. Reparaturen zu entwickeln und die Kundenbindung zu intensivieren oder um die Gelegenheit zu nutzen, Schwachstellen im Produktdesign zu identifizieren. Es gibt aber auch Fälle, wo reklamierte Produkte bzw. ganze Chargen einfach entsorgt werden und wenn überhaupt nur Einzelstücke für eine Untersuchung zurückgenommen werden. Das Interesse, Produkte bzw. Komponenten zu reparieren oder aufarbeiten zu lassen, ist bei vielen Unternehmen noch ausbaufähig. Gleichwohl gibt es interessante Pionieransätze, wo z.B. aufgrund von Kundenanforderungen zusammen mit niederländischen Partnern ein Produktrücknahmeprozess aufgesetzt wurde. Eine engere Abstimmung mit Verwerten ist grundsätzliche wünschenswert und erforderlich.

Ein weiterer Hebel beim Produktdesign sind Anreize über mögliche Ressourceneinsparungen. Dafür ist es notwendig, sich intensiv mit den eigenen Produkten auseinanderzusetzen. Für eine grundsätzliche Veränderung sind jedoch weitere Anreize erforderlich z.B. mit Blick auf Erfolgsmessung, Veränderung von Amortisationszeiten und Bilanzierung. Auch widersprüchliche Marktentwicklungen behindern immer wieder eine Kreislaufwirtschaft, wenn z.B.  Kunststoffgranulate als Neuware günstiger als Rezyklate sind.
 

Wie geht es weiter?
Das 9. Treffen findet in Q1 / 2026 bei der ABB AG in Minden statt.

Über die Austauschplattform „Zirkuläre B2B Elektronik“
Die Austauschplattform zirkuläre B2B (Business to Business) Elektronik zielt darauf ab, relevante Akteursgruppen auf OWL-Ebene zusammenzubringen, notwendige Rahmenbedingungen, Herausforderungen und Umsetzungshemmnisse im industriellen Elektronikbereich zu identifizieren und mit Blick auf konkrete Handlungsbedarfe zu diskutieren. Vor diesem Hintergrund treffen sich Akteure aus dem B2B Elektronikumfeld-Hersteller, Entsorger, Verbände / Multiplikatoren sowie Wissenschaft & Forschung.
 

Die Initiative wird von InnoZent OWL e.V. (Projekt CE:FIRE zirkulär.frugal.regenerativ) im Rahmen des Runden Tisches Zirkuläre Wertschöpfung NRW getragen.

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Das Projekt CE:FIRE zirkulär.frugal.regenerativ wird mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union und des Landes NRW durchgeführt.

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Ansprechpartner

Ulrike Künnemann

Zirkuläre Wertschöpfung, Digitalisierung
Projektentwicklung

Telefon: +49 5251 2055 - 915

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Michael Kemkes

Fördermittelberatung
Geschäftsführer

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