1. Treffen des Industriearbeitskreises im Rahmen des it’s OWL Projektes „DualStrat“
24 Vertreterinnen und Vertreter von 11 Unternehmen und 4 Forschungseinrichtungen trafen sich zum Auftakt des Industriearbeitskreises im Rahmen des it’s OWL Projektes „DualStrat – Strategisches Management der Dualen Transformation“ am 07. November 2023 bei der HANNING-ELEKTRO-WERKE GmbH & Co.KG in Oerlinghausen.
Die HANNING ELEKTRO-WERKE sind seit 75 Jahren auf die Entwicklung und Produktion kundenspezifischer Antriebssysteme und -komponenten spezialisiert. Das Spektrum reicht von Wechsel- und Drehstrommotoren über Linearantriebe, Frequenzumrichter und Lüfteran-triebe bis hin zu Entleerungs- und Umwälzpumpen. Fünf hochspezialisierte Produktsparten bieten Lösungen für eine Vielzahl von weltweiten Anwendungen und Branchen. Der HANNING Produktionsverbund, zu dem die HANNING ELEKTRO-WERKE gehören, umfasst rund 1.500 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an vier Standorten in Deutschland, Rumänien und Indien.
Gestartet wurde mit einer Führung durch die Produktion. Ralf de la Haye, Leiter Entwicklung Antriebstechnik, stellte im Anschluss wesentliche Aspekte vor, die bei HANNING im Rahmen der Nachhaltigkeit aktuell eine Rolle spielen. Dies sind insbesondere Themen wie die Ökodesignrichtlinie und die Verordnung 2011/65/EU zur Beschränkung gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten, insbesondere RoHS und REACH mit Blick auf kundenspezifische Anforderungen. Eine große Rolle spielen Umweltmaßnahmen wie Energieeinsparung, Blockheizkraftwerke, Materialtrennung und Verpackung. Es gibt einen Code of Conduct für Lieferanten sowie ein Prüfsiegel „Gesicherte Nachhaltigkeit“ seit 2012. Mit Blick auf Compliance und Reporting hat insbesondere das Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz eine große Bedeutung, aber auch die EU-Taxonomie sowie die CSRD-Richtlinien rücken immer weiter in den Fokus. HANNING engagiert sich in der regionalen Klimainitiative der beiden IHKs Ostwestfalen zu Bielefeld und Lippe zu Detmold. All diese ambitionierten Ziele können nur gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erreicht werden.
Thomas Wissing de Freitas, verantwortlich für das Sustainability Management bei der Schmitz Cargobull AG in Horstmar, erläuterte, wie sich das Unternehmen inhaltlich und strukturell für die Nachhaltigkeit aufgestellt hat. Schmitz Cargobull ist europäischer Marktführer bei Curtainsidern, Kühlkoffern und Sattelkippern und beschäftigt weltweit 6.800 Mitarbeiter.
Nach der Veröffentlichung des Nachhaltigkeitsberichts 2020 / 21 hat das Unternehmen das Nachhaltigkeitsmanagement systematisch in der Organisation verankert. Die Verantwortung dafür wurde auf Vorstandsebene im Bereich Operations angesiedelt mit einem Nachhaltigkeits-manager als Stabsstelle. Im Jahr 2022 hat ein Team aus unterschiedlichen Bereichen in einem strukturierten Prozess die Nachhaltigkeitsstrategie von Schmitz Cargobull entwickelt. Grundlage waren die Wesentlichkeitsmatrix aus dem Jahr 2021, die Unternehmensstrategie sowie aktuelle Entwicklungen im Unternehmen und in der Branche. Das Team erarbeitete über mehrere Monate Ziele und Handlungsfelder anhand der drei Säulen Produkte & Services, Umwelt und Mensch. Parallel wurden Strukturen und Prozesse geschaffen, um die Umsetzung im Unternehmen sicherzustellen. Dazu gehören die Definition von Indikatoren für die Steuerung, die Festlegung von Maßnahmen, die Integration in bestehende Systeme, die Zuweisung von Verantwortlichkeiten und ein Prozess zur regelmäßigen Überprüfung der Fortschritte.
Schmitz Cargobull hat sich verpflichtet, nachhaltig und verantwortungsbewusst mit der Umwelt und den natürlichen Ressourcen umzugehen. Die höchsten Umweltwirkungen entstehen durch den Einsatz der Produkte im Straßenverkehr. Schwerpunkte sind die Senkung des Energieverbrauchs sowie die Verringerung des CO2-Ausstoßes in der Anwendung. Die Prinzipien der Nachhaltigkeit fließen – von der Lieferkette über die Produktion bis zur Nutzung und Fahrzeugverwertung – in die Entwicklung der Produkte und Services ein, um den Fußabdruck über den gesamten Produktlebens-zyklus zu minimieren.
In der weiteren Kleingruppenarbeit ging es in den Austausch, welche Gesetze aktuell auf Unternehmen zukommen, wie jeder damit umgeht und welche Risiken, aber auch Chancen gesehen werden. Eng damit verbunden sind die Herausforderungen von Datenerhebung, Datenstandards, -schnittstellen und digitalen Lösungen.
Wie geht es weiter?
Das 2. Treffen findet am Dienstag, 12. März 2024 statt. Gastgeber ist die Wilhelm Böllhoff GmbH & Co. KG in Bielefeld.
Die Projektergebnisse werden allen Interessierten sukzessive auf der digitalen Innovationsplattform für OWL zur Verfügung gestellt.
Über den Industriearbeitskreis
Ab Herbst 2023 verantwortet InnoZent OWL e.V. einen kostenfreien Industriearbeitskreis zum Thema „Strategisches Management der Dualen Transformation“. Insbesondere produzierende Unternehmen aus allen Branchen sind herzlich eingeladen, sich über einen Zeitraum von 2,5 Jahren im Rahmen von 4-5 Treffen zu ihrer Strategieentwicklung auszutauschen und gleichzeitig von den Forschungs- und Praxisergebnissen des Projektes zu profitieren.
Projektkonsortium
Forschungspartner
1. Fraunhofer IEM, Paderborn
2. Universität Paderborn, Paderborn
3. Wuppertal Institut, Wuppertal
4. InnoZent OWL e.V., Paderborn
Industriepartner
5. HANNING ELEKTRO-WERKE GmbH & Co. KG, Oerlinghausen
6. Schmitz Cargobull AG, Horstmar
7. Weidmüller Interface GmbH & Co. KG, Detmold
8. Wilhelm Böllhoff GmbH & Co. KG, Bielefeld
Laufzeit 15.04.2023-14.04.2026
Förderung
Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird mit Mitteln des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIKE) im Rahmen des Spitzenclusters Intelligente Technische Systeme OstWestfalenLippe (it‘s OWL) gefördert und vom Projektträger Jülich (PtJ) betreut. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim Autor.
Ansprechpartner
Ulrike Künnemann
Zirkuläre Wertschöpfung, Digitalisierung
Projektentwicklung
Telefon: +49 5251 2055 - 915
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