Das TEAM-Logistikforum der TEAM GmbH zog auch in diesem Jahr viele Besucher an. Künstliche Intelligenz, Robotik und Automatisierung standen beim Vortragsprogramm im Mittelpunkt. Doch auch Menschlichkeit kam nicht zu kurz – sowohl beim Vis-à-vis in der Begleitausstellung als auch bei einem außergewöhnlichen Impulsvortrag.
Es war winterlich in Paderborn, frostig und glatt: Trotzdem zog es am 28. November rund 350 Besucher zum alljährlich stattfindenden TEAM-Logistikforum ins Heinz-Nixdorf-Museum, das größte Computermuseum der Welt. Hier lud die TEAM GmbH, IT-Spezialist und Oracle-Partner, zum 23sten Mal in Folge zu einem Get-together mit Vorträgen, Begleitausstellung sowie insbesondere auch zum Netzwerken ein. Titel der Veranstaltung war „Smarte Intralogistik – intelligente Automatisierung“ und traf den Trend der Zeit, wie er sich heute vor allem in Gestalt von künstlicher Intelligenz (KI) und Robotik manifestiert. Das Thema wird nicht nur in der Logistik heiß diskutiert. Oftmals begrüßt und zunehmend gelebt, wird es mindestens ebenso häufig mit Skepsis oder sogar Angst aufgenommen. Nimmt uns die KI die Arbeitsplätze weg? Werden wir Menschen langsam, aber sicher verdummen, weil uns Roboter das Denken abnehmen? Ist die Übergabe von Verantwortung an Maschinen nicht gefährlich und damit verantwortungslos? Oder werden wir vielmehr eine ungeahnte Fortschrittlichkeit, Sicherheit, Produktivität und Wirtschaftskraft verbunden mit allgemeinem Wohlstand erleben, die wir in dieser Form noch nie zuvor gekannt haben?
Wie KI die Arbeitswelt verändert
Alles ist in gewisser Weise richtig, brachte es der Keynote-Speaker Dr. Jens-Uwe Meyer auf den Punkt. Der Zukunftsdenker und Vorstandsvorsitzende der Innolytics AG, Leipzig, die sich auf KI-Roadmaps konzentriert, hielt den Eröffnungsvortrag mit dem Titel „Wie KI die Arbeitswelt verändert: Neue Herausforderungen und neue Chancen“. „Wir müssen den Reset-Button drücken“, forderte der radikale Innovator auf, „und unsere Bewahrungskultur zu einer Veränderungskultur umwandeln.“ Ja, es sei zutreffend, dass wir vor Disruptionen stünden, in der maschinelle Kognition eine große Rolle spielt. „KIRA“ sei jetzt neben dem Menschen eine neue Bewerberin, die für „Künstliche Intelligenz“, „Robotik“ und „Automatisierung“ steht. Schon für das Jahr 2030 prognostiziert Meyer, dass wir uns ein Leben ohne Chatbots, Cobots, Chefbots, Speakerbots und andere digitale Helfer nicht mehr vorstellen können. Er vertritt sogar die Meinung, dass 60 bis 70 Prozent der heutigen Jobs automatisierbar wären und damit durch KIRA zu ersetzen. Macht das den Menschen überflüssig? Nein! „Wir reden vom Fachkräftemangel und von überalterten Gesellschaften in den Industriestaaten“, erinnert der Keynote-Speaker, der die personelle Mangelsituation mit Hilfe digitaler Devices drastisch abgemildert sieht. Vor allem aber plädiert Meyer für den kreativen Umgang mit KI, der richtig Spaß mache: „Man kann ausprobieren, bauen wie in einem Sandkasten, und die künstliche Intelligenz füttern.“ Und er ermutigte seine Zuhörerinnen und Zuhörer: „Die digitale Zukunft zu gestalten, heißt einfach machen!“
Mutiges und ambitioniertes Projekt
Ein Appell, den sich die WLS Spedition GmbH aus dem ostwestfälischen Steinhagen längst zu Herzen genommen hat. Jannik Leimkuhl, Assistent der Geschäftsleitung, folgte auf Jens-Uwe Meyer und referierte über die „Steuerung eines hochautomatisierten Logistikzentrums mit ProStore“, dem Warehouse-Management-System (WMS) von TEAM. „Ein für einen Mittelständler sehr mutiges und ambitioniertes Projekt“, brachte Michael Baranowski, Moderator des Logistikforums, seine Anerkennung zum Ausdruck. Tatsächlich realisierte WLS auf der „grünen Wiese“ ein neues Logistikzentrum mit rund 30.000 Quadratmetern Lagerfläche und 45.000 Palettenstellplätzen, „das es in seiner Kompaktheit bisher so noch nicht gab“, bekräftigte Leimkuhl. Im Gegensatz zu früher werden jetzt alle Palettenbewegungen und viele weitere Logistiktransporte automatisiert durchgeführt. Dabei seien die Anforderungen an die Materialflusssteuerung und Fördertechnik sehr komplex und werden trotzdem schnell und reibungslos erfüllt, gab der Manager in seinem Vortrag bekannt: „Wir haben sogar eine Extra-Visualisierung von TEAM erhalten.“ 3.000 Palettenbewegungen pro Tag schafft das neue Logistikzentrum, womit sich die Investition für WLS mehr als gelohnt hat.
Investments ohne beängstigende Kapitalanforderungen
Dass Investments in Automatisierung nicht nur im Großen, sondern auch im Kleinen bzw. Schritt für Schritt und „ohne beängstigende Kapitalanforderungen“ funktionieren, führte Malte Guske, Business Development Manager von Locus Robotics aus Amsterdam, in seinem Beitrag aus. Der Titel: „Skalierung ohne Grenzen, trotz Automatisierung“. Guske sprach von niedrigen Einstiegshürden in die Robotik und von einer 100%igen Flexibilität, die mit den autonomen mobilen Robotern (AMR) seines Unternehmens, den „Locus-Bots“, sowohl im Leichtgut- als auch im Schwerlastbereich erzielt werden. Und dies schnell und mit nur geringen Anforderungen an die bauliche Infrastruktur. „Die Bots eignen sich auch für Bestandsgebäude sehr gut.“ Drei bis maximal sechs Wochen Implementierungszeit veranschlagt Locus für die Inbetriebnahme seiner AMR, die dann, so Guske, auf einen Schlag die Produktivität von Lagerprozessen verdoppeln können.
Chapeau! Und ein vergleichsweise einfacher Einstieg in ein „Smart Warehouse“. Doch was ist eigentlich ein Smart Warehouse und wie managt man dieses? Dieser Frage ging Frank Zscherlich, Bereichsleiter ProStore® bei TEAM, nach und schloss seinen Vortrag zum Thema „Transportweg-Optimierung mithilfe von Smart Devices und KI“ an die Ausführungen von Locus Robotics an. Es ging um neuronale Netze, um ChatGPT und um SLOC, ein österreichisches Technologieunternehmen aus Graz, das eine kostengünstige Produkt-Suite zur Ortung von Flurförderzeugen anbietet. Was TEAM mit SLOC im Kern vorhat, fasste Zscherlich mit den Worten zusammen: „Wir wollen Leerfahrten von Flurförderzeugen so weit wie möglich reduzieren“ – eine nicht so einfach zu lösende Aufgabe, die von vielen Parametern abhängt. „Heute noch liegt der Verbesserungsgrad beim Einsatz von KI bei durchschnittlich acht Prozent“, resümiert der ProStore®-Kenner. „Dieser Wert lässt sich in Verbindung mit der SLOC-Technologie jedoch weiter erhöhen.“
Platz ist Geld: Kompaktlager-Technologien
War das Vormittagsprogramm des TEAM-Logistikforums durch KI, Robotik und Automatisierung als Gesamtkomplex geprägt, kam am Nachmittag ein weiterer wichtiger Faktor in der Intralogistik hinzu: die Kompaktheit von Lagern. Platz ist Geld und je sparsamer eine Materiaflusstechnologie mit dieser Ressource umgeht, desto wirtschaftlicher kann sich ein Logistikprozess darstellen. Seit Jahren steht vor allem AutoStore als Gradmesser für einen optimierten Flächenverbrauch. Jetzt ziehen immer mehr Intralogistiktechnologien anderer Hersteller nach. So stellte Jan Schlichting, Head of Sales Mobile Robots von der Gebhardt Fördertechnik GmbH, Sinsheim, das System „Upstream“ seines Unternehmens vor: eine Kombination aus Shuttle-Lager „ohne Umgraben von Behältern“, einer nach oben abschließenden Grid-Ebene mit Transportrobotern, den „StoreDivern“, sowie mit dazu passenden Kommissionierarbeitsplätzen. Für mehr Resilienz in der Supply Chain sorgen diverse Skalierungsmöglichkeiten, Right-on-Demand-Funktionalitäten beziehungsweise schlicht und einfach der „Perfect Fit“.
Passgenauigkeit und Bedarfsgerechtigkeit beansprucht ebenso die Jungheinrich Logistiksysteme GmbH für ihre Lagertechnologien. So präsentierte Dr. Lars Leiking, Director Sales Operations & Technical Account Management Automated Systems, im Anschluss an das Gebhardt-Referat seine Kompaktlösung „Goods-to-Person-Picking mit dem Jungheinrich-PowerCube“. Fast wie ein AutoStore, das auf den Kopf gestellt ist, wird hier für ein Behälterlager noch mehr Platz-Effizienz erzeugt. Die Transportroboter des PowerCubes fahren unter dem Grid, statt auf dessen Oberseite. Das schafft in der Höhe weiteren Raum für gestapelte Behälter. Das automatisierte System ist mit manuell bedienbaren Kommissionierstationen kombinierbar oder mit Roboter-Arbeitsplätzen, die auf den „Soto“, den mobilen Kommissionier- und Transport-Roboter der Magazino GmbH aus München, setzen. PowerCube von Jungheinrich ist noch nicht im praktischen Einsatz; Leiking kündigte aber den ersten Go-live für die Mitte des Jahres 2024 an.
Komfortzone verlassen und alles riskieren
Zu guter Letzt und als von allen Teilnehmern des Logistikforums geschätzte Tradition endete das Event mit einem Impulsvortrag, der nichts mit Logistik, aber viel mit dem Leben zu tun hatte. Unter dem Titel „Alles riskieren – warum es sich lohnt, seine Komfortzone zu verlassen“ nahm Florian Astor das Publikum in Gedanken und Bildern mit auf seine spannende Reise von der äußersten Südspitze bis zum Norden Neuseelands. Der ehemalige Extrem-Wanderer und heutige Unternehmer kam aus einer erfolgreichen Wirtschaftskarriere, gab alles auf, um innerhalb von zwei Jahren rund 8.500 Kilometer zu Fuß zurückzulegen, und dies nicht nur in Ozeanien. Dabei hat er viel über sich selbst und das menschliche Dasein gelernt. Astor ging an seine Leistungsgrenze, physisch wie psychisch, und weiß heute: „Nur wer seine Komfortzone verlässt, kann wachsen. Der Raum außerhalb der eigenen, vertrauten Blase ist der, where the magic happens.“ Beeindruckender hätte das 23ste TEAM-Logistikforum nicht enden können und so verabschiedete Geschäftsführer Rainer Appel am späten Nachmittag seine Gäste in das nach wie vor weiß gezuckerte Paderborn, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass das nächste Forum am 5. November 2024 an derselben Stelle stattfinden wird.
Über TEAM
Das IT-Unternehmen TEAM GmbH mit Sitz in Paderborn, ist einer der führenden Oracle-Partner in Deutschland und bedient zwei Geschäftsfelder:
- Mit dem eigenentwickelten Warehouse Management System ProStore® setzt TEAM Trends zum Aufbau innovativer Logistik 4.0-Systeme. ProStore® steht u. a. für Materialflusssteuerung und Automatisierung, Cloud Services, Mobile Devices, KPI, Pick-by-Voice, Rückverfolgbarkeit, Staplerleitsystem, Dock | Yard Management, Virtual Reality etc. Mehr unter https://www.team-pb.de/intralogistik/
- Als langjähriger Oracle-Partner verfügt TEAM über die bestmögliche Qualifizierung, um Kunden rund um Oracle-Themen wie Lizenzierung, Consulting, Cloud-Dienstleistungen, Individualentwicklung, Migration und Schulung zur Seite zu stehen. Mehr unter https://www.team-pb.de/oracle/
Renommierte Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistung gehören zu den langjährigen Kunden. Die TEAM GmbH wurde 1982 in Paderborn gegründet und beschäftigt 90 Mitarbeiter*innen. TEAM ist ein Mitglied der Materna-Gruppe.
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