Ressourcenverbrauch auf ein Mindestmaß beschränken

Bild oben: EfA NRW / Christian Weische, Bianka Engelmann von WAGO

Minden/Bielefeld. Eine neue Denkschule der zirkulären Wertschöpfung hat sich 2018 in Ostwestfalen-Lippe (OWL) verbreitet. Die zunehmende Kreislaufwirtschaft ist dem Verein Deutscher Ingenieure, Bezirksverein OWL (VDI OWL), der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) und dem Regionalbüro Bielefeld der Effizienz-Agentur Nordrhein-Westfalen (EFA NRW) zu verdanken. Sie haben über ihre sechsteilige Reihe „Circular Economy“ mehr als 200 Fachkräfte aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft erreicht. Zur Abschlussveranstaltung der Reihe für 2018 trafen sich jetzt bei WAGO in Minden über 60 Gäste.  

Wie produzierende Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen ressourceneffizient und wirtschaftlich gestalten können, das hat die Veranstaltungsreihe „Mit ressourceneffizienten Produkten zu einer Circular Economy“ 2018 in Bielefeld, Herford, Gütersloh, Paderborn und Petershagen vermittelt. Durch die vorgestellten Methoden und Praxis-Beispiele ist die Zahl der Hochschulen, Institutionen, Kommunen, Unternehmen und Verbände gewachsen, die sich mit schwindenden Ressourcen und einer nachhaltigen Nutzung auseinandersetzen.

In ganzheitlichen Kreisläufen denken

„Um ressourcenschonender zu wirtschaften, müssen wir in ganzheitlichen Kreisläufen denken“, erläutert Ressourceneffizienz-Beraterin Heike Wulf von der EFA, „das Konzept des zirkulären Wirtschaftens soll Rohstoffe wie Produkte so lange wie möglich in der Nutzung, im Wirtschaftsprozess halten. Beim Produktdesign ansetzend, umfasst es Produktion, Handel, Konsum und die Weiterverwendung der Produkte.“ Es gehe um die Beschränkung der Ressourcenverbräuche auf ein Mindestmaß, betonte Dr. Peter Jahns, Leiter der EFA, was produziert und konsumiert werde, müsse über den Handel und Rücknahmesysteme wieder einem Kreislauf zugeführt werden.

Im Mittelpunkt der Abschlussveranstaltung standen Impulse und Diskussionen zum Thema. Bianka Engelmann, Umwelttechnikingenieurin bei der WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG, sprach über die Erfahrungen und Ergebnisse aus der Lebenszyklusanalyse (Life Cycle Assessment) im Unternehmen. Mario Koch, Geschäftsführer von makoni design, demonstrierte anhand seiner Designer-Klavierhocker, wie der Effizienzgedanke bereits bei der Produktgestaltung greifen kann. Das Start-up-Unternehmen aus Lügde hat in Zusammenarbeit mit der EFA langlebige, umweltschonende Produkte entwickelt. Klaus Wollner, Key Account Manager bei der Veolia Umweltservice GmbH in Herford, berichtete aus seiner 20-jährigen Erfahrung in der Entsorgungswirtschaft. In Europa würden 26 Millionen Tonnen Kunststoffabfall jährlich drei Millionen Tonnen Recycling-Kapazität gegenüberstehen, das sei „gruselig“.

Mit Schnapsideen in die Finanzier-Bar

Poetry Slamerin Rita Apel aus Bremen packte das Thema heiter-ironisch an. Sie zitierte Friederike Amalia Sprüh, Entwicklerin der Sprühdose und die Gebrüder Knut und Oskar Kreis. Ingenieurinnen und Ingenieuren, Umweltfrevlern und Umweltfreunden empfahl sie den Austausch an der Theke, in der Furcht-Bar, der Unfass-Bar, der Unbelehr-Bar oder der Sonder-Bar. Dort könne man mit einem BleiMaBro-Cocktail aus Blei, Mangan und Brom anstoßen. Damit Ideen nicht Schnapsideen blieben, sollten sie in der Finanzier-Bar, der Nachrüst-Bar oder der Wiederverwert-Bar weiterdiskutiert werden. Die Gebrüder Kreis hätten auf dieser Basis die Kreislaufwirtschaft erfunden. Diese müsse, so das einhellige Fazit von Veranstaltern und Teilnehmenden, in OWL weiter vorangetrieben werden.

Quelle: vdi.de...

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CirQualityOWL – ein Produktionsstandort schließt Kreisläufe

Mit CirQualityOWL wollen die etablierten 5 Innovationsnetze der Region zusammen mit dem VDI OWL und der FH Bielefeld ein Kompetenznetzwerk für einen zukunftsfesten Produktionsstandort OWL realisieren. CirQualityOWL greift die aktuellen Herausforderungen durch volatile Rohstoffpreise, die exponentiell ansteigende Verwendung von Micro-Elektronik in Bauteilen zur Internetanbindung (Industrie 4.0, Internet of Things), Verbundmaterialien in Leichtbauprodukten und Verpackungen sowie reduzierte Deponiemöglichkeiten für Baumaterialien auf.

Zur Weiterentwicklung dieses Vorhabens wurde im September 2018 ein Wettbewerbsbeitrag im EFRE-RegioCall des Landes NRW eingereicht, damit soll unsere Arbeit ab 2019 unterstützt werden. Der Juryentscheid wird im Februar 2019 bekanntgegeben. 60 regionale und überregionale Kooperationspartner unterstützen den Ansatz. 

  • zirkuläre Wertschöpfung (zW) entdecken: Darstellung, Verbreitung und Diskussion des zW-Ansatzes in der Region
  • Regionales Capacity Building: Aufbau eines zW-Kompetenznetzwerks in OWL
  • Akteure qualifizieren: Qualifizierung von Akteuren in den Unternehmen für die neuen Möglichkeiten
  • Akteure strategisch unterstützen: Weiterentwicklung für OWL mittels Studien und Forschungsarbeiten
  • Regionale Identität ausbauen: Entwicklung einer regionalen Strategie für die Chancen der zW
  • Ergebnisse transferieren: Regionaler und überregionaler Austausch und Transfer von Ergebnissen

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