Nachbericht: Praxisworkshop: Agiles Projektmanagement / Scrum – eine Einführung

Viele Unternehmen beschäftigen sich mittlerweile mit den Themen Scrum und agile Methoden, um ihre Kreislauffähigkeit, Produktivität, Effizienz, Kreativität, Innovation und Kundennähe aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten und zu verbessern. Im Rahmen des Workshops galt es die Aufgabe zu lösen, mit Hilfe von Scrum ein Angebot für ein nachhaltiges Bürogebäude zu gestalten.


Scrum (aus englisch scrum für „[das] Gedränge“) ist ein Vorgehensmodell des Projekt- und Produktmanagements, insbesondere zur agilen Softwareentwicklung. Scrum wurde ursprünglich dazu entwickelt, um Produkte zu managen und zu entwickeln.
Seit den frühen 1990er Jahren wird Scrum weltweit ausgiebig genutzt zur:

  1. Erforschung und Identifizierung rentabler Märkte, Technologien und Produktfähigkeiten;
  2. Entwicklung von Produkten und Erweiterungen;
  3. Auslieferung von Produkten und Erweiterungen, regelmäßig und mehrmals täglich;
  4. Entwicklung und Aufrechterhaltung von Cloud-Umgebungen (online, sicher, on-demand) und anderer Produktivumgebungen; sowie,
  5. Erhaltung und Erneuerung von Produkten

Scrum besteht aus nur wenigen Regeln. Diese beschreiben

  •   vier Ereignisse: Sprint Planning, Daily Scrum, Sprint Review, Sprint Retrospektive
  •   drei Artefakte: Product Backlog, Sprint Backlog, Product Increment
  •   und drei Rollen: Product Owner, Entwicklungsteam, Scrum Master,

Die Regeln sind im Scrum Guide beschrieben (dt. Fassung, November 2019)

Ein Scrum-Team besteht aus dem Product Owner, dem Entwicklungsteam, sowie dem Scrum Master (idelaerweise 3-9 Personen). Scrum-Teams sind selbstorganisierend und interdisziplinär. Selbstorganisierende Teams entscheiden selbst, wie sie ihre Arbeit am besten erledigen, anstatt dieses durch andere Personen außerhalb des Teams vorgegeben zu bekommen. Interdisziplinäre Teams verfügen über alle Kompetenzen, die erforderlich sind, um die Arbeit zu erledigen.

 

Die Entwicklung wird in Iterationen, den sogenannten Sprints organisiert. Eine gleichmäßige Sprintlänge gibt dabei dem Team einen Rhythmus. Ein Sprint dauert maximal vier Wochen. Damit werden frühe und regelmäßige Lieferungen eines Increments, d.h. eines potentiell nutzbaren bzw. auslieferungsfähigen Produktes erreicht. Am Anfang eines Sprints (Sprint Planning) steht eine priorisierte Liste mit Anforderungen - das Product Backlog. Davon wählt sich das Entwicklungsteam entsprechend der Priorität so viele Anforderungen aus, wie es erfahrungsgemäß in einem Sprint umsetzen kann (Sprint Backlog). Dann setzt das Team diese Anforderungen so um, dass am Ende vom Sprint wieder ein nutzbares Produkt existiert (Product Increment). Dieses präsentiert das Team den Kunden, nimmt deren Rückmeldungen auf und passt damit die Anforderungen an (Sprint Review). Zum Abschluss eines Sprints überlegt das Team, wie es seine Arbeitsweise verbessern kann (Sprint Retrospektive). Dann beginnt der nächste Sprint. Im Rahmen von Daily Scrums (max. 15 min) tauscht sich das Entwicklungsteam über den aktuellen Stand aus. Dabei werden 3 Fragen bearbeitet:

  • Was habe ich gestern getan, das dem Entwicklungsteam geholfen hat, das Sprint-Ziel zu erreichen?
  • Was werde ich heute erledigen, um dem Entwicklungsteam beim Erreichen des Sprint-Ziels zu helfen?
  • Sehe ich irgendein Hindernis, das mich oder das Entwicklungsteam daran hindert, das Sprint-Ziel zu erreichen?


Marie Stahl und Dr. Vanessa Hilleringmann von der myconsult GmbH boten einen abwechslungsreichen Wechsel zwischen kurzen theoretischen Inputs und viel Raum für die praktische Anwendung der Theorie im Team. In den einzelnen Gruppen entstanden spannende Ideen, wie Bürogebäude nachhaltig gestaltet werden können und an welchen Stellen Elemente einer zirkulären Wertschöpfung zum Tragen kommen können.

Der Workshop fand am 28.10.2019 als Kooperationsveranstaltung von InnoZent OWL e.V. der myconsult GmbH sowie der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld in der IHK Zweigstelle Paderborn statt.

 

 


Fotos: InnoZent OWL e.V.

 


CirQualityOWL - Ein Produktionsstandort schließt Kreisläufe
Das Vorhaben wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie vom Land NRW gefördert.