Nachbericht: 3. Treffen Elektronikforum OWL

Am 24.01.2019 fand das dritte Treffen des Elektronikforums OWL statt. Gastgeber war Jens Oppitz von der JUNG PUMPEN GmbH / PENTAIR in Steinhagen.

Die JUNG PUMPEN GmbH gehört zum PENTAIR Konzern und damit zu einem der 10 größten Unternehmen im Bereich der Wasser Ver- und Entsorgung. Am Standort Steinhagen werden Lösungen für die Bereiche Gebäudeentwässerung, Abwassertechnik und Frischwasser entwickelt und produziert. Neben der Weiterentwicklung bestehender Produkte widmet sich JUNG PUMPEN den aktuellen Anforderungen seiner Kunden. Angesichts der steigenden Zahl der Hochwasserereignisse hat das Unternehmen mit der Flutbox ein Erste Hilfe-Paket für Haushalte in Hochwassergebieten entwickelt.

Die Teilnehmer des Elektronikforums OWL bei JUNG PUMPEN in Steinhagen

Das Treffen fand im firmeninternen Informations- und Kommunikationszentrum FORUM statt, in dem jährlich mehr als 2.000 Besucher an einem umfangreichen Seminar - und Veranstaltungsprogramm teilnehmen und in dem die Produktpalette des Unternehmens präsentiert wird.

Thema der Veranstaltung war Stand der Anwendung von OPC-UA (Open Platform Communications Unified Architecture) bei den Mitgliedern des Elektronikforums.

Mit dem Titel - OPC UA FÜR CONNECTED PUMP, JP Mikroprozessor-Pumpen-Steuerung mit Condition Monitoring auf Basis eines industriellen M2M-Kommunikationsprotokolls stellte Jens Oppitz ein aktuelles Projekt bei JUNG PUMPEN vor. Eine Reihe von Unternehmen beschäftigt sich ebenfalls bereits mit diesem Thema, einige prüfen es für eigene Produkte und Anwendungen, für einige spielt es bislang noch keine Rolle. 

Der Maschinen- und Anlagenbau sowie die produzierenden Unternehmen erleben aktuell eine Welle von Innovationen, und zwar sowohl durch Technologien als auch durch datenbasierte Geschäftsmodelle. So werden neue Methoden wie Predictive Maintenance oder Selbstoptimierung eingeführt, Standard-IT-Systeme sowie Big-Data-Plattformen werden Teil der Automatisierungssysteme und daten-basierte Dienstleistungen ermöglichen neue Geschäftsmodelle. Grundlage all dieser Ansätze ist ein standardisierter und durchgängiger Austausch von Informationen über alle Schichten der Automatisierungssysteme hinweg. Ohne diese Grundlage können Informationen nicht analysiert, Anlagen nicht automatisch optimiert und Aufbau- und Umbauphasen nicht verkürzt werden. Der IEC-Standard Open Platform Communications Unified Architecture (OPC UA) ist ein vielversprechender Ansatz, um diese Qualität des Informationsaustausches zu realisieren und kristallisiert sich daher als wichtiger Bestandteil zukünftiger Industrie-4.0-Standards heraus. OPC UA ist dabei kein weiterer Kommunikationsstandard für die Echtzeitkommunikation in der Automation. Vielmehr schafft OPC UA einen zusätzlichen Kommunikationskanal zwischen bislang getrennten Kommunikationsinseln. Die Hauptaufgabe von OPC UA wird die Übermittlung von Informationen für neue Industrie-4.0-Dienste und nicht der Ersatz bestehender Protokolle sein. Aus diesem Grund ist es sicherlich auch wenig sinnvoll, auf explizite Kundenwünsche nach OPC UA zu warten, da OPC UA nur ein Werkzeug zur Umsetzung von neuen Kundenszenarien ist. Gerade Maschinen- und Anlagenbauer sollten dabei berücksichtigen, dass viele dieser Kundenszenarien nur durch einen herstellerübergreifenden interoperablen Informationsaustausch möglich werden und dass der Integrationsaufwand dabei vertretbar bleiben muss.

  • Quelle: Industrie 4.0, Kommunikation mit OPC UA, Leitfaden zur Einführung in den Mittelstand, VDMA, Forum Industrie 4.0 & Fraunhofer-Anwendungszentrum Industrial Automation (IOSB-INA), Lemgo
  • industrie40.vdma.org/.../

OPC-Unified Architecture (OPC-UA) ist der Datenaustausch-Standard für eine sichere, zuverlässige, Hersteller- und Plattform-unabhängige industrielle Kommunikation. Sie ermöglicht einen Betriebssystem-übergreifenden Datenaustausch zwischen Produkten unterschiedlicher Hersteller. Der OPC-UA-Standard besteht aus Spezifikationen welche in enger Zusammenarbeit zwischen Herstellern, Anwendern, Forschungsinstituten und Konsortien entstanden sind, um den sicheren Informationsaustausch in heterogenen Systemen zu ermöglichen. Die universelle Anwendbarkeit der OPC-UA Technologie ermöglicht die Implementierung völlig neuer vertikaler Integrationskonzepte. Durch Kaskadierung von OPC-UA Komponenten wird die Information sicher und zuverlässig von der Produktionsebene bis hin ins ERP System transportiert. Eingebettete OPC-UA Server auf der Feldgeräteebene und integrierte OPC-UA Clients in ERP Systemen auf der Enterpriseebene werden direkt miteinander verbunden. Die entsprechenden OPC-UA Komponenten können dabei geografisch verteilt und durch Firewalls voneinander getrennt sein. OPC-UA ermöglicht anderen Standardisierungsgremien die OPC-UA-Dienste als Transportmechanismus für ihre eigenen Informationsmodelle zu nutzen. Die OPC Foundation kooperiert heute bereits mit vielen verschiedenen Gruppen aus unterschiedlichen Branchen, u.a. PLCopen, BACnet, ISA und FDI. Es werden Zusatzspezifikationen erarbeitet, die gemeinsame, semantische Definitionen von Informationsmodellen beinhalten.

  • Quelle: OPC Unified Architecture, Wegbereiter der 4. industriellen (R)Evolution, OPC Foundation
  • iosb.fraunhofer.de/.../

Das vierte Treffen findet am 10.04.2019 von 15-18 Uhr bei der RTB GmbH & Co. KG, Schulze-Delitzsch-Weg 10 in 33175 Bad Lippspringe statt. Themenschwerpunkte werden u.a. Künstliche Intelligenz und Edge Computing sein.

Anmeldung für das nächste Treffen in Bad Lippspringe gerne per E-Mail an Ulrike Künnemann, E-Mail