Digitaler Zwilling des Doms zu Paderborn
In Zusammenarbeit mit dem Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn erstellt Atos ein Modell des Paderborner Doms, das ein hochdetailliertes Abbild der Gebäudehülle und des Innenraums lagerichtig und maßstabsgetreu in das umgebende 3D-Modell der Innenstadt integriert.
Unser Ziel ist es, einzigartige und völlig frei wählbare Perspektiven auf die Objekte im Innenbereich zu bieten, so können z.B. Statuen und Figuren sowie Säulen und Portale auch in großer Höhe und von oben betrachtet werden. Auch das zentimentergenaue Vermessen sämtlicher Bauwerkselemente und Artefakte ist nun möglich, was für einige Elemente aufgrund ihrer Lage im Dom bisher oft nicht oder nur mit großem Aufwand erfolgen konnte.
Das Grundmodell konstruieren wir mit photogrammetrischen Methoden und Werkzeugen aus den mehr als 2500 Einzelaufnahmen, wobei eine schrittweise Verfeinerung oder auch Aktualisierung erfolgt. Einzelne, gut abgestimmte Befliegungen mit Drohnen sowohl im Außenbereich (durch Mitarbeiter des IT-Bereichs des Erzbischöflichen Generalvikariats) als auch im Innenbereich (durch Atos) liefern uns den überwiegenden Teil des Bildmaterials während Detailaufnahmen mit Systemkameras den Bestand punktuell und „aus Augenhöhe“ anreichern.
Spezielle Marker, die wir in Form von Quad-Codes zeitweise im Gebäude anbringen, unterstützen als Passpunkte das Zusammenrechnen der Aufnahmen zu einem 3D-Modell. Hochgenau eingemessene Referenzpunkte sowohl im Außen- als auch im Innenbereich, die Mitarbeiter des IT-Bereichs des Erzbischöflichen Generalvikariats erzeugt und bereitgestellt haben, ermöglichen uns die Georeferenzierung und die Verschmelzung von Innenbereich und äußerer Gebäudehülle.
Das fertige 3D-Modell integrieren wir schließlich als ArcGIS Scene Layer in die bestehende ArcGIS Enterprise Infrastruktur des Erzbischöflichen Generalvikariats und stellen eine Web-Applikation bereitgestellt, die den Nutzern als Oberfläche mit intuitiver Navigation und einfachen Messwerkzeugen dient.
Wir sind bei Atos der Überzeugung, dass dieses Verfahren über kirchliche Organisationen hinaus in der öffentlichen Verwaltung für verschiedene Bereiche wie Liegenschaften, Medien und Kommunikation, Informationstechnologie und Bauwesen sowie Museen interessant ist.
Auch im Bereich Restauration kann eine solche Lösung doch effektiv helfen, wenn z.B. keine verwertbaren Pläne und Zeichnungen der beschädigten Objekte mehr existieren.
Des Weiteren wollen wir künftig die Anwendung im industriellen Umfeld prüfen, um z.B. das Innere von Werkshallen mit allen vorhandenen Einrichtungen und Werkzeugen als 3D-Modell bereitzustellen und daraus dann spezielle BIM-Modelle abzuleiten.